Nächster Stopp Landesfinale

Was hat ein sortiertes Bücherregal mit der Ästhetik von Farben, der Arbeit eines Paketboten und dem Sinnzusammenhang von Wörtern gemein? Auf diese Frage würden die allermeisten Menschen wohl keine Antwort finden. Leo Blume, Schüler des Gymnasiums Essen-Werden, allerdings schon. Mit seiner diesjährigen Forschungsarbeit trat Leo beim "Jugend forscht"-Regionalwettbewerb in Duisburg an und konnte die Jury zum wiederholten Male beeindrucken. Der Lohn: Der Regionalsieg und die Qualifikation für den Landeswettbewerb in Düsseldorf.

Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet und forscht der 15jährige Leo Blume am Gymnasium Essen-Werden an verschiedensten Problemstellungen der Informatik und Mathematik. Von den mathematischen Grundlagen des Origami über die Konstruktion von Robotern, die Analyse effizienter Schachalgorithmen und die Programmierung computerlinguistischer Systeme hin zur Entwicklung einer eigenen künstlicher Intelligenz. Leo überraschte Jahr um Jahr durch seinen Forschungsdrang, gepaart mit Kreativität, Durchhaltewillen und umfangreichem Fachwissen. Etliche Auszeichnungen in verschiedensten Wettbewerben, unter anderem mehrere "Jugend forscht"-Regional- und Landessiege bezeugen dabei die sehr hohe Qualität der Arbeiten.

In seinem letzten Schuljahr nahm der Werdener Abiturient nun eine neue Fragestellung in Angriff: "Wie lassen sich die Bücher in einem Bücherregal nach Farben sortieren?" Gesagt, getan, Problem gelöst? Nicht für Leo Blume. Denn ob es sich wirklich um die beste Sortierung handelt, ist nicht so einfach zu beantworten. "Hinter dieser eigentlichen harmlosen Frage verbirgt sich eines der schwersten Probleme der Informatik. Verfahren zur Farbsortierung lassen sich beispielsweise auch einsetzen, um die optimalen Warenströme globaler Logistikkonzerne zu planen", so Michael Albrecht, Lehrer für Informatik und Chemie am Gymnasium Werden und Leos langjähriger Projektbetreuer.

Der Forschergeist war also geweckt und so betrieb Leo in den letzten Monaten umfassende Literaturrecherche, führte mathematische Beweise, korrespondierte mit Fachwissenschaftlern und entwickelte ein marktreifes Simulationsprogramm.

In ihrer Laudatio strich die Jury heraus, dass auch schon Teilaspekte der Arbeit überzeugende "Jugend forscht"-Projekte ergeben hätten und die Kombination von herausragender Qualität sei. Das sieht auch Michael Albrecht so: "Die wissenschaftliche Tiefe und Qualität muss sich nicht hinter universitären Arbeiten verstecken."

Leo folgt dabei weiter seinem (wissenschaftlichen) Traum: "Das ist jetzt mein siebtes Mal "Jugend forscht" und jedes Jahr hat es mich fasziniert, weil ich Wissenschaft leben kann." Ein Credo, das die MINT-Lehrerinnen und -Lehrer am Werdener Gymnasium gerne aufnehmen, sind es nicht zuletzt genau diese Schülerinnen und Schüler, die die Schule zur mittlerweile zweifach rezertifizierten MINT-EC-Schule gemacht haben. Die Werdener Forscherinnen und Forscher – Lernende wie Lehrende – schauen schon gespannt auf Leos weiteren Weg. Nächster Stopp: Landesfinale.

Zurück